Aktuell
Ausstellungen
Lageplan
Biographie
Fotos
Kontakt

<-

Pressemitteilung, Locarno, 9. September 2014
Kunstraum, arte-ria, Locarno


Die Kunst der Perspektive

Der Tessiner Installationskünstler Felice Varini ist in der arte-ria von Locarno mit einer Skulptur des Mont-Saint-Michel präsent.

In der Regel arbeitet der international bekannte Künstler Felice Varini an grossen Objekten. Er erschafft Kunstwerke innerhalb eines Gebäudes oder kreiert mit seinen Installationen eine Einheit aus mehreren Gebäuden. Im Tessin erinnert man sich immer noch an die roten Streifen, mit denen er 2001 aus Anlass der Aufnahme der Burgen ins Unesco-Welterbe das Castelgrande und den Felshügel von Bellinzona verzierte und so einen neuen Blick auf das mittelalterliche Bauwerk schuf. Die geometrischen Formen eines Kunstwerks ergeben sich aus einem festgelegten Blickpunkt; beim Verlassen dieses Punktes zerfällt es in seine Fragmente.

Dieses Prinzip hat Varini auch auf den berühmten Mont-Saint-Michel angewendet. Doch sein Projekt, diese weltberühmte Abtei im Wattenmeer der Normandie nach einem festgelegten Muster rot einzufärben, ist bisher ein hypothetisches Projekt. Es existiert als Entwurf in einer Harz-Skulptur, und dies gleich in fünffacher Ausfertigung. Eines dieser Modelle ist nun im Kunstraum arte-ria von Locarno zu bestaunen. Dort hängt es von der Decke und dreht sich je nach Luftströmen um die eigene Achse. Durch die Bewegung verändert sich jeweils die Perspektive und damit die Wahrnehmung des Modell-Berges.

Der 1952 in Locarno geborene und seit 1978 in Paris lebende Künstler beherrscht gestalterisch die Schnittstelle zwischen Zwei- und Dreidimensionalität. Er spielt durch die roten Farbflecken mit den Elementen der Ordnung und Unordnung, wechselt zwischen Kalkül und Freiheit, zwischen Kontrolle und Eigenleben einer künstlerischen Grundidee. Varini lässt sich in seiner Kunst stets von der Architektur als Ausgangspunkt stimulieren. Dies hat er Anfang Jahr auch in St.Gallen unter Beweis gestellt, wo er in der Bibliothek der Universität mit einer seiner geometrischen Installationen – ebenfalls in roter Farbe - bereichertet. Architektonische Bestandteile wie Säulen, Quader, Fensterrahmen und Glas hat er dort in das Spiel der geometrischen Formen eingebunden, um der Bibliothek eine neue Leichtigkeit zu verleihen. (Gerhard Lob)

Besuch der Austellung:
Montag–Freitag, 8:30–12:30, 14:00–17:30 (oder auf Anfrage) bis 30. November 2014 im Kunstraum arte-ria, c/o Architekt Christoph Zürcher, Via Vela 8A, 6600 Locarno, Tel. 091 751 74 68.

Hinweis für Journalisten:
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich direkt an Architekt Christoph Zürcher: 091 751 74 68 oder 079 686 09 28.